Die Hundsviecherei


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Bitte die Sache nicht zu ernst nehmen,
das Leben ist hart genug!

Anliegen der Geschichte

Vordergründig ist die Geschichte mit Betonung auf Wortwitz bis hin zum Klamauk angelegt und stellenweise trieft sie geradezu vor Klischees, aber das ist durchaus Absicht. Nur durch Überzeichnung war es mir möglich, nicht nur vom Äußeren, sondern auch vom Wesen her klar definierte und unverwechselbare Charaktere der Hauptdarsteller zu zeichnen.

Gerade durch die Überzeichnung sollte allerdings auch deutlich werden, dass die Darstellung ironisch gefärbt ist und nicht für bare Münze genommen werden darf.

Anlass sowohl für den vordergründigen Klamauk, wie auch für feinere Diskurse, bieten vor allem zwei fundamentale Themen, die wohl schon seit den Anfängen der Menschheit für Konfliktstoff sorgten: Die verschiedene Weltsicht von Jung und Alt zum einen und das Verhältnis zwischen den Geschlechtern zum anderen.

Dass sich beides oft überschneidet und hier keineswegs klare Grenzen existieren, zeigt sich an Tammy sehr schön: Geht es Jung gegen Alt, hält sie zu ihrem Bruder, bei Mann gegen Frau dagegen schlägt sie sich auf die Seite ihrer Mutter.

Das eigentliche Anliegen der Geschichte aber liegt auf der sozialen Ebene und manifestiert sich in Fragen à la: Wie gehen wir miteinander um? Wie kann ich mich selbst möglichst frei entfalten und ausleben, ohne Wohl und Freiheit anderer über Gebühr zu beeinträchtigen?

Um nur das krasseste Beispiel zu nennen: Es ist offensichtlich, dass die Welt sehr schnell zu einem ziemlich anrüchigen Ort wird, wenn jeder einfach dorthin macht, wo es ihm gerade in den Sinn kommt, und Sentas Bemühungen, dies ihren Kindern klar zu machen, dürften vielen Eltern bekannt vorkommen.

Andererseits sind auch Erwachsene nicht unfehlbar und nicht immer ist eindeutig zu erkennen, ob es den Eltern in erster Linie um das Wohl ihrer Kinder geht, oder darum, ihre Machtgelüste gegenüber Schwächeren auszuleben.

Oder, um es ganz anders auszudrücken: Es menschelt ganz schön bei Schlehenhags. Hunde sind eben auch nur Menschen, und genau das dürfte einen wesentlichen Reiz der Geschichte ausmachen.

Anlässlich einer Autorenlesung im kleinen Kreis, bei der ich die Modelle, damals noch aus Ton, präsentierte und Auszüge aus der Geschichte vorlas, sprach jemand in der anschließenden Diskussion den denkwürdigen Satz. „Die Geschichte hat es durchaus in sich – man erkennt sich selbst.“ Worauf jemand anderer dann hinzufügte: „Oder den Nachbarn...“

In diesem Sinne viel Spaß mit der Geschichte und beim Erkennen... von wem auch immer. Und bitte nicht zu ernst nehmen, das Leben ist hart genug.


Kurt Fischer