|
|
"Ach was, retten." Iris war wirklich verzweifelt.
"Da gibt es nichts mehr zu retten, die sind hinüber, endgültig
hinüber."
"Nicht so voreilig!" beharrte Conny. "Schauen wir sie uns
doch erstmal in aller Ruhe an."
Sie nahm die drei malträtierten Zeichnungen und hielt sie ins Licht,
um sich den Schaden genauer zu betrachten. "Da schau, das eine Bild
hier ist wirklich voller schwarzer Hundepfoten, aber auf dem zweiten sind
die Abdrücke schon schwächer, und auf dem dritten siehst du
nur noch ein paar dunkle Wischer. Trocknen lassen und dann vorsichtig
wegkratzen, mit etwas Geduld und Spucke und ein bisschen Glück wird
das Bild wieder wie neu."
"Hm, meinst du wirklich?" fragte Iris noch etwas zweifelnd,
und man konnte deutlich spüren, wie sie anfing, ein klein wenig Hoffnung
zu schöpfen.
"Entschuldigen Sie, meine Damen, dürfte ich Sie mal kurz stören?"
Überrascht drehten sich die beiden um. Vor ihnen stand ein schon
etwas älterer Herr mit graumeliertem Bart und auch an den Schläfen
schimmerte es schon silbern. Er trug eine weite, helle Leinenhose und
ein ebenfalls weites, weißes Hemd mit kurzen Ärmeln in erlesener
Qualität. Dieser Mann pflegte seine Kleidung nicht in Billigläden
zu kaufen, das war offensichtlich. Interessiert richtete er seinen Blick
auf die Bilder in Connys Händen mit Tommys frischen Pfotenspuren.
"Dürfte ich mir diese Bilder mal genauer ansehen?"
"Im Prinzip schon, nur...", setzte Iris an, da gab Conny ihr
unauffällig einen Stoß und sagte zu ihm: "Natürlich.
Betrachten Sie die Werke nur in aller Ruhe. Meine Freundin Iris hier hat
sie geschaffen."
Dann fügte sie noch bedeutungsschwer hinzu: "Sie ist eine begnadete
Künstlerin." |
|
|